"Mein Ursprung, also meine erste Gruppe waren die Morlock Five, dort war
ich als 15 jähriger, als Roadie und später als Backing-Sänger. Morlock lief
zeitlich parallel zu den Original Blue Moons. (..) Sie hießen zwar »Five«, waren
aber nur vier. Der Fünfte war halt der Geist oder auch der Manager. Im Vergleich
zu den Orignial Blue Moons lief Ähnliches ab wie bei dem alten Streit
»Beatles oder Stones?«. Die Blue Moons waren mittelständischer Herkunft, besaßen
schon von vornherein eine fast optimale Anlage. Wir, die eher aus dem
Arbeitermilieu kamen, mußten uns dagegen alles zusammenpumpen. Die ersten Auftritte in dem Sinne fanden in der "Walnuß"
statt. Nach der Walnuß war's dann die »Old Ranch«, später kam dann das »Plüsch«. Da
waren ja früher nur Live-Konzerte, fast jeden Tag, da wurde eigentlich die
Göttinger Szene aufgebaut. Schon als die Walnuß noch gar nicht existierte gabs
hier schon Beatmusik. Just als die Beatles, kurz danach die Stones in
Deutschland raus kamen, fing hier die Beatmusik an. Es entwickelten sich die
ersten Kellerbands und es gab die ersten Impulse in den Jugendfreizeitheimen.Im Jugendfreizeitheim gab es einen
LIVE-Keller und Übungsräume,
dort legten die Bands los. Für DM 80,- pro Band und Abend bekamen dort viele ihre
ersten Auftrittschancen.
Zu der Zeit gab es hier, ich will jetzt mal hochrechnen so 24 bis 25
Bands, z.B. The Kings, Take Five und Anyhow, die alle Stücke nachspielten, was gerade
frisch auf den Markt kam.
Die Blue Moons haben doch sogar ,ne Platte gemacht
Hm weiß nicht, nur sie haben als Love & Tears
"Needles
And Pins«" aufgenommen und waren auch die Begleitband von Michael Holm, soweit ich
noch weiß.*** Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ich hab nämlich zu der Zeit im
Jugendraum Discjockey gemacht, waren die doch auch auf irgendeinem
Deutschrock- Sampler drauf; da war Can auch drauf; und dann kam auf einmal....Kann schon sein, ich weiß nur von Love & Tears und von
S.Michalsky,
der von den Blue Moons kam, der ist ja dann ausgestiegen, dafür ist
Wolfgang Jaß eingestiegen, und der Wolfgang hat dann bei den Love & Tears gesungen und hat
später mit S.Michalsky als Folk-Duo RUMTOPF gemacht, die waren auf einem Nörgelbuff
- Sampler, dieses hat aber mit den Blue Moons nix zu
tun, glaube ich. Das mit dem Sampler kann aber doch möglich sein, ja, »Mama« mit
Sänger Gerd Grabowski (jetzt CC Anderson oder so was. (Fragt seine Frau Elke.)
Hatten wir nicht mal ,ne Singel mit Love & Tears, wo mit »Mama« irgendwas war? Vor Needles And Pins' oder wie sich das
schimpft? Naja, die hatten dann also schon Platten. Wir nicht".
INFo-Richtigstellung...Die Blue Moons:
erste Singel war
Exodus, Veröffentlicht auf dem Sampler "Twist Battles" 1964.Danach folgten bis
1970 vier Single Veröffentlichungen.1971 bis 1974 ging es dann mit "Love And
Tears" loss: Erste Aufnahme war "Needles And Pins (1971). Das mit "Mama" kann nur
von der LP "Love And Tears (1972)" Rock And Roll Mama gewesen sein. Es gibt auch einige Homepages, wo man das nachlesen kann
z.B. unter...
http://www.hans-juergen-gritz.gmxhome.de/dj/info5.htm (QUELLE
)?
Wie ging es dann nach Morlock Five bei Dir weiter? "Morlock Five machten weiter und ich ging ja dann 1968 nach München. Ich
wollte einfach mal raus hier aus Göttingen. Da hatte ich dann eine Band -
ansonsten hab' ich gejobbt - die nannte sich Freeboing, auch so Kelleramateure.
Wir hatten ganz schön viel Auftritte für damalige Zeiten. z.B. Bluw Up, PN-CLUB,
Österreich, Schweiz u.s.w (...).
"Dann kam ich also 1974 wieder nach Göttingen und (...) dann hab' ich hier
angefangen im Nörgelbuff. Da gab es diese Spielstunden, und ich dachte mir, singen kannste etwas, geh mal hin. Das war dann ein richtiger Schock für mich
und die Leute, daß ich da reinschneite und denen so'n dreckigen Blues vorsinge.
Die sind natürlich eher auf Folk abgefahren. Doch ich besaß tatsächlich einen
Gönner, das war der Betreiber Klaus Richter, der sich gesagt hat , Mann, da ist was
drin,
der muß öfter spielen. Irgendwann habe ich da bei einem Talentwettbewerb
mitgemacht und natürlich den Letzten gemacht. Ich hab von der Jury einen
Trostpreis bekommen und zwar eine Flasche Wein.
Ich bekam schließlich die Möglichkeit, einrnal im Monat zu spielen. Damals
waren's noch DM 40,- pro Abend. Mein Programm war in der ersten Zeit
sehr mit Skandal verbunden, weil die Leute das gar nicht so gut fanden. Die im Nörgelbuff ließen sich aber nicht beirren und haben gesagt ,Mach mal weiter.'
Bis ich dann den George, also ich nannte ihn George Hampton..."* Den Namen
trägt er jetzt noch herum..."George hieß ja. »Die Krähe«..."
* . . burgerlich Achim Kellner oder so,.... du brauchst uns nicht zu er
zählen, wie er damals zu seiner ersten Gibson kam..., ...und Uli Turner, der Dicke am Schlagzeug. (+ ist
leider 99 verstorben). Der kam aus irgendeiner Göttinger Band,
die hatte ich mal gesehen, und daher kannte ich ihn. Das war also am Anfang die Fin-Band und spielte auch schon ganz eigene Sachen. Und dann kam der Slogan
raus, wir müßten Punk spielen, was sehr simpel ist. Wir hatten durch englische
Zeitungen, Melody Maker, den Einblick darin und meinten, das wäre
doch genau das, was wir eventuell verfolgen, laß uns das durchziehen. Auf unsere
selbst gemachten Plakate haben wir dann immer ganz groß draufgeschrieben
Punk-Rock in Göttingen! Die Leute sagten: ,Mensch, Punk-Rock - was ist das
denn?', und wir haben natürlich schön laut losgelegt. Irgendwann hießen wir
danach Fin & Alley Cats, weil die Jungs, besonders George, sich zu sehr
in den Hintergrund gedrängt fühlten. 1977 waren die beiden dann weg. Musikalische
Zerwürfnisse um mal amtlich zu reden. Ich war der Meinung, wir sollten mehr
Blues machen, und Georg war eben derjenige, der überhaupt nicht auf Blues
steht. Vielleicht konnte er es auch nicht. Ich habe daraufhin gesagt:"Okay,·
schaue ich mich nach was anderem um.
SUPPORT Göttinger-Gruppen..
klick
hier!
"In der Zeit war auch wieder etwas mehr los in Göttingen. Es kamen
Schulzrock aus Hannover, für meine Begriffe der erste Deutschrock hier in
Göttingen. Atze Gölsdorf
(DUESENBERG-GUITAR) kam beim
erstem öffentlichen Auftritt, Göttinger Kunstmarkt 1977, auf mich zu und fragte ob ich bei
Schulzrock als Sänger einsteigen würde. Mit ihrem Deutsch -Rock kamen sie auch
nicht so gut an in Göttingen. Ich lehnte ab, traf den alten Drummer von Morlock Five, Wolfgang Stemmer
und den mußte ich erstmal davon überzeugen, daß er nach
acht Jahren Tanzmucke noch Rockmusik spielen kann. Den Olaf Giebe hatte ich mir
auch noch rangezogen, als anderen Gitarristen den Ullus von Schulzrock, und
Michael Zülsdorf am Baß. Das war nun also die Fin-Band in neuer Formation; den
ersten Gig hatten wir natürlich im Nörgelbuff. Später kam auch Atze Gölsdorf dazu,
also noch ein Gitarrist. In der Besetzung spielten wir unter anderem für den HIEROITZO, noch in der. Burgstraße, beim Altstadtfest und als Vorgruppe bei Whitesnake
auf ihrer ersten Promotion Germany Tour 1978 in der Stadthalle Baunertal
(Hessen) und Stadthalle Göttingen.
Über meinen eigenen Stil, das, was Ich am besten kann, war ich mir auch klar
geworden: Rock, Blues und grundsätzlich eigene Sachen.
Irgendwie hat es sich dann so er geben, daß viele Göttinger Musiker aus anderen
Bands sich dazu anboten, mit mir mal was zusammen zu machen. (..) New..alle
Namen
klick hier!!
Altstadtfest Goettingen 30.08.2003, Altstadtfest Goettingen...Bühne am Marktplatz, Fin & Band: -> Atze
Goelsdorf, Fin (p.p.h), Michael Wetzel, Mats Hess...
FIN-BAND-MOVIE´s
klick
hier!*
Stehen die so auf Dich oder machen sie's nur wegen des bißchen Geldes? "Teils, teils. Bei den meisten Gruppen, die hier spielen, was in Richtung
Blues und Rock läuft, steht viel Konzeption und Arbeit dahinter; da wird
einstudiert. Bei mir sieht das so aus, daß alles auf Session-Art abläuft.
Es wird nur vorgegeben, ,hier D-Dur, in diesem Tempo vielleicht'. Oder ,Spiel
mal C-D-E'. Und sonst hat jeder die Möglichkeit, sich spontan zu profilieren
speziell der jeweilige Sologitarrist. Vielleicht ist's auch das Rotzige,
Direkte, Einfache, nicht das Verklemmte u.s.w...."* Texte weißt Du vorher auch nicht, oder?
"Nein" das heißt bei alten Stücken schon.. * Kannst Du überhaupt Englisch? "Ich würde sagen, ja. Meine Kunst ist eher die phonetische Aussage, weil
Vieles, was da über's Mikro kommt, nur englisch klingt. Es gab da für mich eine
Konzeption. Ich hatte mal zwei Jahre Kontakt mit Gunther Hampel, hab' für ihn
etwas Papierkram, sagen wir ruhig »Management« gemacht. Und die Jazzer haben
mich drauf gebracht, daß man eine Stimme auch als Instrument einsetzen kann.
(Gunter..LINK)
Mit dem Englisch, was ich
kann, laß ich mich dann von der Atmosphäre inspirieren.
(...) * Ich fand immer das Dein Auftreten auf der Bühne sich insofern von
anderen Göttinger Gruppen unterschied, daß es weniger studentisch...."Das ist gut, das soll auch so sein. Ich wollte noch nie den intellektuellen
Beat oder "Puristen
Blues"
nachspielen(...)
Wie lief das faktisch Besetzungsmäßig nach der sagen wir mal Schulzrockphase'
weiter? "Ich operiere eben mit einem gewissen Stamm. Manfred Hammerschmidt von der
Stunk-Band kam dazu, dann der Drummer von Short Bisquits, Rainer, später CC
Behrens. Als Gitarristen Axel Breitung und Andreas Bertels, Ex -Lazy Daisy, Second Hand Band und viele
Musiker aus der Szene Im allgemeinen werden die Leute angerufen, wenn irgendwelche
Gigs sind. Wenn die terminlich können, kommen Sie und spielen bei der "FIN-BAND." *Erzähl doch mal was aus alten Zeiten. Die Alley Cats und Du warst
doch mal Vorgruppe bei Stan Webb and Chicken Shack...
"War sehr erfrischend. Ich kannte ja Stan Webb schon aus München, weil ich da
mit Leuten zusammen war, die im Zirkus Krone Bau Konzerte gemanagt hatten. So hatte
ich natürlich Kontakt zur Bühne, es war beim einem Festival mit Gruppen wie Colosseum und T.Rex. Ich saß dann an der
Catering -Theke und haute mir meinen Hot Dog rein,
da saß Stan Webb daneben, außerdem waren wir 1977 mit Allee Cats auch Vorgruppe von Alexis Korner... * Nochmal zu Deinen eventuellen Chancen. Derzeit wird doch soviel
Deutsches unter Vertrag genommen... ,Ja, richtig, viele sagen ,Mach doch mal Deutsch!'. Ich persönlich, also, was
man bei mir kritisierte, dass ich einen auf der Klatsche hätte, würde ich für mich persönlich sehen, wenn ich mit Deutsch ankäme und Dadäda oder Didado
singen würde. Geld hätte ich dann genug, aber da fängt für mich die Kopfmacke
an.
Ich versuche mal, fein ausgedrückt, das Publikum zu unterhalten. Was ich mache,
was wir machen, ist nicht der Anspruch von wegen ,Was wir können', denn wir
können wirklich was, sondern ,Hier passiert was, das ist die Unterhaltung, zieht
euch das rein, habt Spaß'. Es wäre sicher keine Schwierigkeit, mich
hinzusetzen, richtige Texte zu machen und philosophisch oder Welt verbessernd
aufzutreten, mit politischer Ansicht und so weiter. Ich könnte auch ohne
weiteres in einem Liedchen dreieinhalb Minuten vier bis fünf Zeilen singen. Kann
man alles machen, kann man alles lernen. Ich aber fühle mich als Person nicht
kompetent genug, als großer Philosoph aufzutreten oder gar meine heilig
geliebten Studenten noch zu bekehren. Stellt Euch mal vor Fin stellt sich jetzt
mit dieser Show hin, dann noch reines Englisch, und dann noch philosophischer
Anspruch mit Aufklärungsunterricht. Das wäre zuviel."
Gekürzte Version des Interviews, die in der Ausgabe vom 12. Dezember 1982
des Hieroitzo (den es schon lange nicht mehr gibt) veröffentlicht worden war.
Mehr Infos und Kontakt unter
www.fin-band.com
Kontakt: Email:
P_Hochberger@web.de